facharzt - LERNSTÖRUNGEN
   
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12 LERNSTÖRUNGEN
12.1 SPEZIFISCHE LERNSTÖRUNGEN
12.1.1 DEFINITION, KLASSIFIKATION UND HÄUFIGKEIT
normale Intelligenz und fehlende Sinnesbehinderung > in den Bereichen Lesen, Schreiben, Rechnen vergl. Altersnorm Versagen bzw. extrem niedrige Leistungen
neuropsychologische Funktionsstörungen, Informationsverarbeitungsstörung, Teilleistungsstörung, B:M=4-10:1

F81
UmschriebeneEntwicklungsstörungenschulischerFertigkeiten
F81.0
Lese- und Rechtschreibstörung
F81.1
IsolierteRechtschreibstörung
F81.2
Rechenstörung
F81.3
KombinierteStörungenschulischerFertigkeiten
F81.8
SonstigeEntwicklungsstörungenschulischerFertigkeiten
F81.9
EntwicklungsstörungschulischerFertigkeiten, nichtnäherbezeichnet


12.1.2 KLINIK UND DIAGNOSTIK
komorbide psychische Auffälligkeiten bei etwa 1/3, meist subklinisch, reaktiv:Störungen d. SV, Hyperaktivität, Angst, sozialer Rückzug, Schulverweigerung, Depression, Somatisierung, beeinträchtigtes Selbstwertgefühl
Diagnostik: Interview mit Eltern, Lehrern, Kind; neuropsychologische Testdiagnostik (Profilanalyse, Diskrepanz), direkte Verhaltensbeobachtung Leistungssituation (Schule), direkte Erfassung der sozialen Interaktion (Eltern HÜ, Video....)
12.1.3 ÄTIOLOGIE
Hetreogenität der Lernstörungen > kein einheitliches Ursachenmodell;
polypathologisches Modell (zentralnervöse Funktionsstörungen, genetische Faktoren; Umwelt- und Sozialfaktoren >additiv und sekundär)
12.1.4 THERAPIE UND VERLAUF
·         Information der Lehrer und Eltern (Fehldeutungen korrigieren, Verständnis, Aufklärung: länger persistierende Lernbeeinträchtigung)
·         Pädagogisch-therapeutischer Umgang > an Leistung des Kindes anknüpfen, pos. Verstärkung, Spannungen reduzieren
·         Behandlungspläne: pädagogisch trainierende Verfahren, neuropsychologisch orientierende Trainingsprogramme (direkte Instruktion, Strategieinstruktion, Selbstinstruktionstraining, tutorielles Lernen, computergestützte Förderung) > Abbau/Prävention Folgen
Verlauf:sehr unterschiedlich; günstig: hoher IQ, zunehmendes Alter, Motivation
 
LESE-RECHTSCHREIB-STÖRUNG
Erschwertes Lernen des Lesens, ungewöhnlich viele Rechtschreibfehler bei sonst guten Leistungen u. (über)durchschnittlicher Intelligenz; Legasthenie/Dyslexie; keine Hör-/Sehstörungen/neurologische Störungen, nicht durch unzureichenden Unterricht
·         Auslassen, VerdrehenoderHinzufügen von WörternoderWortteilen
·         niedrigeLesegeschwindigkeit
·         Ersetzen von Buchstaben, Silben und Wörtern
·         StartschwierigkeitenbeimVorlesen, VerlierenderZeileim Text
·         Vertauschen von Wörtern/Buchstaben
·         SchwierigkeitenbeiDoppellauten
·         ProblemeimLeseverständnis
Rechtschreibstörung:
·         Buchstabenverwechslung und –inversion (b-d, p-q)
·         ReihenfolgefehlerderBuchstabenimWort
·         Auslassen/Einfügen von Buchstaben/Wortteilen
·         Regelfehler (falscheDehnung, G/k)
·         Wahrnehmungsfehler (d/t)
·         SchreibengemäßLautbild
·         Wortverstümmelungen
·         Fehlerkonstanz
 
Diagnostik:
o   Anamnese, Exploration, komorbideStörungen (Störung d. SV, HKS, Depressio, Schulunlust, Mobbing, Angsstörung)
o   EEG, Hör/Sehtest, neurolog.-internist. Untersuchung
o   TestpsychologischeVerfahren:
o   Leseprüfung (standardisierter Test)
o   Rechtschreibprüfung (stand. Test)
o   Buchstabenlesen, Buchstabendiktat, Abschreiben
o   Zahlenlesen
o   Intelligenzdiagnostik
o   NeuropsychologischeZusatzdiagnostik
o   Sprachentwicklungsdiagnostik
 
Pädagogische und klinisch-therapeutischeMaßnahmen:
o   spezifisches LRS-Training
o   Förderkurse, leichtereÜbungen, Notenbefreiung
o   Verbesserungder Motivation, AbbauSchulunlust
o   PT(VT)/Med. beiBegleitstörungen, Aufmerksamkeitstraining
o   Elternberatung, Lehrerberatung
 
Verlauf:
nuretwa¼ nachEndederGrundschulzeitaltersgemäßeLeistungen, SchulabschlußdurchschnittlicheLeistungen; SekundäreStörungen: Risikoerhöht;
ungünstig: niedrigerSozialstatus, HKS
 
 
 
RECHENSTÖRUNG
 
Dyskalkulie;beinormalerIntelligenz und sonstnormalen, altersgemäßenLeistungenRechenfertigkeiten in standardisierten Tests mind. 2 StandardabweichungenunterdemMittelwertderAltersgruppe;DiskrepanzzumIntelligenzniveau;
Häufigkeit: 3,6-10,9%; M>B
 
Defizite:
o   Zahlensemantik (Rechenoperationen, mehr/wenigernichtverstanden, Mengengrößenunzureichenderfasst, Schätzen von Mengen/Ergebnissenbeeinträchtig)
o   SprachlicheZahlenverarbeitung (Zahlenwortsequenz, Speichern von Faktenwissen)
o   Erwerb des arabischenStellenwertsystems, seiner syntaktischenRegeln und derabgeleitetenRechenoperationen
o   ZahlenübertragungeinerKodierung in eineandere (arabischeZiffer in Wortform und umgekehrt)
 
Komorbidität:EmotionaleStörungen (evt. Folge/gleicheneuropsycholog. Basisstörung), Lese-Rechtschreibstörung, HKS, neuropsychologischeStörugendervisuell-räumlichenWahrnehmung, Gedächtnis, exekutivenFunktionen
 
Diagnostik:
o   Anamnese, Interviews (Eltern, Lehrer)
o   Neuropsycholog. Funktionsdiagnostik (IQ, standardisierteRechentests)
o   EntwicklungsneurologischeUntersuchung
o   Verhaltensbeobachtung
 
DD:Leistungs(Intelligenz)minderung, hirntraumatischerworbeneDys/Akalkulien, Gerstmannsyndrom (Akalkulie, Fingeragnosie, Agraphie, Re-Li-Störung, Schädigung d.unterenParietalregion (G. angularis) der li. Hemisphäre)
 
Ätiologie:nurtheoretischeModelle- begrenzteempirischeUnterstützung; neuropsychologisch (linkshemisphäraleTypmitSchwächenimLesen und Schreiben; rechtshemisphäraleTypmitDefizitenimvisuell-räumlichen, motorischen und taktilenWahrnehmen); genetischeFaktoren; schulischeUrsachen; emotionaleStörungen (primär/sek.); multikausalesModell!!!
 
Therapie:mehrdimensional
o   Rechentraining: Förderungindividuell, visuellesWahrnehmungstraining, Sicherung des Zahlenbegriffs, AutomatisierungderarithmetischenGrundbeziehungen
o   Elternberatung
o   PT beibegleitendenemotionalenStörungen
 
Verlauf: 6-Jahres-Verlauf 95% LeistungenimunterstenQuartil, 4% Dyskalkulie;
Prognostischungünstig: Schweregrad, niedriger IQ, Aufmerksamkeitsdefizite, Schreibschwierigkeiten
 
12.2 REAKTIVE LERNSTÖRUNGEN
 
12.2.1 DEFINITION, KLASSIFIKATION UND HÄUFIGKEIT
 
HemmungenderLern- und Leistungsstörungaufgrund von intrapsychischenKonflikten und Spannungenim Kind sowiealsErgebnis von Beziehungsstörungenzwischen Kind und Familie
 
StörungsspezifischeBeziehungenmit
o   Anpassungsstörungen
o   Schulangst/phobischenStörungen
o   Schulphobie/Trennungsangst
o   StörungenmitsozialerÄngstlichkeit
o   GeneralisierteAngststörungen
o   Depressive Episoden
o   EntwicklungskrisenderAdoleszenz
o   Emotionalenbzw. gemischt emotional-dissozialenStörungen des Kindesalters
 
Therapie:
o   TherapiederkomorbidenStörung
o   AngemesseneschulischePlatzierung
o   Exposition
o   VermittlungeinerEntspannungstechnik
o   KognitiveUmstrukturierung in Bezug auf dysfunktionalesituative und situationsübergreifendeKognitionen
o   VermittlungeffektiverLerntechniken
o   ElternzentriertekognitiveUmstrukturierung
o   VermittlungangemessenerelterlicherUmgangsweisenmitschlechtenNoten
 
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